Mit dem Ende der Faschingszeit kommen die Frühlingsgefühle
Nach langer Pause melde ich mich wieder bei euch, euer Konstantin.
Gestern war Aschermittwoch und nun ist der bunte Trubel vorbei. Auch in unserer Tierklinik herrschte buntes Treiben. Von den Ärzten und Helfern gibt es noch weitere tolle Bilder, die ihr euch weiter unten in der Galerie anschauen könnt. Neben den tollen Verkleidungen konnten sich unsere Patientenbesitzer auch wieder, wie jedes Jahr zum Faschingsdiesntag, über die leckeren Pfannkuchen freuen. Wer wohl dieses Jahr den mit Senf erwischt hat??! 🙂
Mit dem Ende der Faschingszeit wird der Frühling eingeleutet.
Nicht nur die Menschen zieht es nach draußen und sie kommen in Flirt-Laune, auch wir Tiere bekommen Frühlingsgefühle, das milder werdende Wetter und die ersten Sonnenstrahlen ziehen uns wie magisch nach draußen.
Gerade Katzenbesitzer von Freigängerkatzen können davon wohl ein Lied singen. Mit dem gesteigerten Bedürfnis, nach draußen zu gehen, beginnen wieder Brautschau und Revierkämpfe. Biss- und Kratzverletzung, die durch Rivalen zugefügt werden und leider auch Unfälle, z.B. mit herannahenden Autos nehmen wieder zu und lassen sich aufgrund der Liebestollheit leider kaum vermeiden.
Das mag sein, vermeiden kann man diese Raufereien und Unfälle nicht, aber man kann sie wohl reduzieren. Indem Katzenbesitzer ihre Tiere kastrieren lassen, tragen sie nicht nur zu einer dringend notwendigen Reduktion der Population streunender Katzen in Deutschland bei, sondern sie können somit auch das Kampf- und Autounfallrisiko für ihre Katze senken, da vor allem der Paarungsdrang zu hoher Kampfbereitschaft und Unachtsamkeit gegenüber anderer Gefahren führt.
Nach Schätzungen des Tierschutzbundes leben der Zeit ca. 2 Millionen streunender Katzen in Deutschland, die herrenlos und oft verwahrlost und abgemagert durch die Straßen ziehen. Dazu kommen Katzenwelpen, die zu Hauf von Katzenbesitzern, die Ihre Kätzin nicht kastrieren lassen, ausgesetzt werden und unkastrierte Freigängerkater, wobei allein ein Kater dutzende Kätzinnen decken kann.
Die eigenen Tiere kastrieren zu lassen, stellt für diese keinerlei Lebenseinschränkung dar. Die Kätzin kann bereits vor der ersten Rolligkeit kastriert werden, beim Kater sollten Besitzer mindestens neun Monate wenn nicht sogar bis zur Vollendeung des ersten Lebensjahres warten. Der Kater sollte zum Zeitpunkt der Kastration unbedingt geschlechtsreif sein um späteren Harnwegserkrankungen durch eine zu enge Harnröhre vorzubeugen. Die Geschlechtsreife des Katers zeigt sich am Markierungsverhalten und einem deutlich strengeren Geruch des Urins.
Die Freigängerkatzen erschließen sich trotzdem eigene Reviere, die sie durch regelmäßige Streifzüge aufrecht erhalten. Auch wenn sich Rangordnungs- und Revierkämpfe nie ganz vermeiden lassen werden, leben die Tiere geregelter und ruhiger, da Paarungsstress und tagelange gefährliche Wanderungen ausbleiben.
In diesem Sinne, lasst eure Katze einen entspannten Frühling erleben 😉 und wer gern ein kleines Kätzchen großziehen möchte, findet diese zu großer Zahl in Tierheimen, die eigene Katze deswegen „einmal Mutti werden zu lassen“ ist da nicht nötig.
euer Konstantin